Bis 2030 haben die Mitarbeitenden unserer Top 10 Lieferanten einen existenzsichernden Lohn.
Identifizieren Sie Ihre Top 10 Lieferanten z.B. anhand des Handelsvolumens, der Nachhaltigkeitsrisiken und der Wahrscheinlichkeit der Risiken. Analysieren Sie die Risiken in Bezug auf existenzsichernde Löhne und Einkommen (z.B. für Kleinbauern) entlang Ihrer Lieferkette. Passen Sie Ihre Verträge mit Ihren wichtigsten Lieferanten und Ihren Supplier Code of Conduct dahingehend an, dass Sie Ihre direkten Lieferanten verpflichten, ihren Angestellten existenzsichernde Löhne zu bezahlen und diese Anforderung in der Lieferkette weiterzugeben. Überprüfen Sie den Erfolg Ihrer Bemühungen regelmässig.
Grundsätzlich gilt, dass der gesetzliche Mindestlohn bezahlt wird (d. h. offizieller Mindestlohn oder Lohn laut Kollektivvereinbarung, je nachdem welcher höher ist). Ist dies nicht der Fall, können Sie Ihren Lieferanten einen Zeitrahmen setzen, bis wann die Vorgabe zu erfüllen ist (z.B. 6 Jahre). Sind die oben genannten Werte zur Orientierung nicht bekannt, arbeiten Sie für die Berechnung der existenzsichernden Löhne und Einkommen mit Fairtradeorganisationen zusammen oder orientieren Sie sich z.B. an der Anker-Methode. Die Anker-Methode legt die Höhe eines existenzsichernden Lohnes basierend auf realen Kosten in drei Bereichen fest: nahrhafte Lebensmittel, angemessene Unterkünfte und andere Kosten für z.B. Gesundheitsvorsorge, Bildung, Kleidung, Transport und Rücklagen für unvorhergesehene Ereignisse.
Falls möglich, können Sie ebenfalls prüfen, ob Sie die Komplexität Ihrer Lieferkette reduzieren und mehr Produkte/Dienstleistungen direkt einkaufen können. Stellen Sie, wo immer Sie relevante Risiken identifiziert haben, möglichst direkte Kontakte her.
Existenzsichernde Löhne sind ein wesentlicher Hebel, um Armut zu adressieren und damit wiederum Klimaschutz, den Schutz der Biodiversität und die Chancengleichheit zu ermöglichen. Die Abwesenheit von existenzsichernden Löhnen innerhalb der Lieferketten steht nicht nur im Widerspruch zu den Grundsätzen vieler Unternehmen, sondern untergräbt auch die Bemühungen um nachhaltige und verantwortungsbewusste Lieferketten. Da eine wachsende Zahl von Unternehmen öffentlich ihr Engagement für existenzsichernde Löhne bekundet, richten Investorinnen und Investoren sowie Stakeholder vermehrt ihre Aufmerksamkeit auf dieses Thema, was wiederum die Anforderungen an Unternehmen erhöht.
